Unser diesjähriges Sommerthing verbrachten wir auf einem Milchviehhof in Eutenhausen. Freitagnachmittag machten wir uns von Harthaus aus auf den Weg. Nach einer zweistündigen Zugfahrt und einem mückendurchsetzten Waldmarsch kamen wir am frühen Abend auf der uns zur Verfügung gestellten Wiese des Bauern an. Wir machten kurz Rast, um uns von den Anstrengungen der Anfahrt zu erholen und etwas zu essen und begannen dann unser Lager aufzuschlagen. Pünktlich zum Eintritt der Dämmerung waren fast alle Zelte aufgebaut, nun fehlte nur noch die Theater-jurte. Während die Wölflinge längst im Schlafsack eingewickelt schliefen, kämpften die wenigen bereits eingetroffenen Leiter noch die halbe Nacht damit, besagte Jurte aufzustellen. Glücklicherweise kam uns der Sohn des Bauern mit einer Hand voll Freunde und einem Flutlicht zu Hilfe, womit das Lager bald vollendet war. Der nächste Tag war einer der heißesten und schwülsten des gesamten Sommers. Nach einem ausgiebigen Frühstück traf der Rest unserer Truppe ein und wir nutzten den Vormittag, um einiges Organisatorisches abzuarbeiten. Dazu gehörte unter anderem das Thingfeuer vorzubereiten, einen Donnerbalken zu bauen und selbst verständlich die Halstuchprüfungen. Für die Wasserbeschaffung überließ uns der Bauer freundlicherweise einen kleinen Traktor, den neben den Leitern auch mal einige Sipplinge fahren durften. Gegen Mittag wurde die Hitze so unerträglich, dass unbedingt Abkühlung hermusste. Also machten wir uns auf zu dem nahegelegenen Freibad, um uns abzukühlen. Dort angekommen bemerkten wir, dass der Begriff Freibad wohl recht dehnbar war, denn hierbei handelte es sich vielmehr um einen kleinen braunen Teich, der fast gänzlich mit Wasserpflanzen zugewuchert war und an dessen Ufer einige Badegäste auf einer Wiese lagen. Doch zwischen den Optionen entweder im schlammigen Wasser oder in unserem eigenen Schweiß zu baden, entschieden wir uns rasch für erstere. Den Nachmittag über planschten wir, spielten Spiele auf der Wiese und aßen zu Mittag, bevor wir uns wieder auf den Weg ins Lager machten. Da das Abendessen noch nicht ganz fertig war, galt es noch etwas Zeit tot zu schlagen. Leider hatten wir Spielkiste vergessen, in der wir immer Bälle, Frisbees und andere Sportgeräte aufbewahren. Daher kam die auf den ersten Blick grandiose Idee auf, einen Metallteller als Frisbee Ersatz zu zweckentfremden. Nach etwa zwanzig Minuten wurde klar, dass es sich hierbei doch nicht um eine allzu grandiose Idee handelte, denn einer der Wöflinge hatte das improvisierte Luftgeschoss mitten ins Gesicht bekommen und sich eine Platzwunde zugezogen, also ging es ab ins Krankenhaus. Nach diesem Schreck freuten sich alle auf das heiß ersehnte Abendessen, denn die Küchenchefs hatten keine Kosten und Mühen gescheut und Schnitzel mit Kartoffelbrei zubereitet. Mit vollen Bäuchen begannen wir endlich den Marsch zum Thingfeuer, wo die Halstuchanwärter geehrt wurden. Den Rest des Abends verbrachten wir bei einem Singeabend in der Theaterjurte, zu dem sich auch der Bauerssohn wieder dazu gesellte. Am nächsten Morgen frühstückten wir, bauten das Lager in absoluter Rekordzeit ab und machten uns wieder auf den Rückweg in den Alltag. Im Gepäck neben unseren Rucksäcken sonnengebräunte Haut, etliche Mückenstiche und traumhafte Erinnerungen an unser Sommerthing 2024.

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