Finnland – das war unser diesjähriges Großfahrtziel. Hier werden wir also nun zwei Wochen lang wandern gehen, die finnische Natur genießen, und gemeinsam eine schöne Zeit verbringen, die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird.
Und so flogen wir Anfang der Sommerferien mit dem Flugzeug nach Helsinki. Viele dachten es würde einige Komplikationen geben, wie das beim Fliegen halt so ist, doch alles lief reibungslos vonstatten. Wir fuhren mit dem Zug nach Lahti, einer etwas kleineren Stadt als Helsinki, und blieben dort zwei Nächte. In der ersten Nacht wurden wir um 6 Uhr früh geweckt, weil es komplett angefangen hatte zu schütten, und wir unter freiem Himmel geschlafen haben. Wir rannten um unser Leben im strömenden Regen und stellten uns unter. Dort blieben wir den ganzen Tag und holten ein wenig verpassten Schlaf nach oder vertrieben uns die Zeit mit Kartenspielen. Über den Tag trockneten viele Sachen wieder und als es endlich aufgehört hatte zu regnen, zogen wir auf einen kleinen Berg um, an dem ein größerer Unterstand war mit einer Feuerstelle. Die restlichen nassen Sachen wurden spätestens hier zum Glück wieder trocken. Wir bauten unsere Kohten auf und gingen schlafen.
Am nächsten Tag gingen wir auch schon in kleineren Wandersippen los; so eine Wandersippe besteht aus 6-8 Leuten. Unser Ziel war innerhalb der nächsten Tage die Stadt Padasjoki zu erreichen. Jede Wandersippe ging so also ihren eigenen Weg. Unser Essen trugen wir immer mit uns mit und schliefen entweder in unserer Kohte, in Sheltern, also kleine Holzunterstände, die es in Finnland wirklich sehr häufig gab, oder irgendwo anders. Beliebte „andere Schlafplätze“ sind zum Beispiel Scheunen oder Hütten, bei andern Leuten im Garten, Bushaltestellen. Hier ist der Kreativität der Sippe eigentlich keine Grenzen gesetzt, und es ist immer sehr witzig zu hören, wo sich andere Sippen schlafen gelegt haben. Generell die Geschichten der anderen zu hören oder seine Geschichten zu erzählen, ist immer sehr lustig. Das taten wir auch als wir uns eine knappe Woche später wiedersahen. Wir trafen wirklich sehr nette Menschen, die uns die nächsten zwei Tage gerettet haben, die wir in Padasjoki blieben, indem sie uns ihr Parteihaus zur Verfügung stellten. Um noch einen drauf zu legen, boten sie uns an, ihre Privat-Sauna zu benutzen. Und so machten wir uns einen schönen Tag am See mit Sauna und grillten.
Nach ein paar Tagen wurden unsere Wandersippen neu eingeteilt und wir machten uns auf den Weg. Dieses Mal durfte jede Sippe für sich entscheiden, wo es hingeht und wie sie dort hinkommt. Treffpunkt war Helsinki. So fuhr also jede Sippe entweder mit dem Bus oder der Bahn davon; in den Süden, den Norden, den Westen oder den Osten. Diese Woche war das Wetter deutlich besser, als die letzte Woche, denn es war fast immer strahlender Sonnenschein, während es in der letzten Woche fast nur geregnet hatte.
In Helsinki angekommen liefen wir nun doch im Regen zu unserem Schlafplatz und bauten dort unsere Kohten auf. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Dort bekamen wir einige Aufgaben, die wir in Gruppen erledigen sollten. Gleichzeitig konnte man sich die ganze Stadt anschauen und Souvenirs kaufen. Und dann war es auch schon wieder Zeit für das Abschlussessen. Wir gingen in ein Restaurant, das wie bei den Wikingern eingerichtet war. Es gab Trinkkrüge und für jeden gab es einen Wikingerhelm. Dort ließen wir es uns am Ende noch einmal so richtig gutgehen. Die Nacht verbrachten wir am Flughafen, wo wir noch einen Geburtstag zu feiern hatten. Den nächsten Tag verbrachten wir ebenfalls am Flughafen und schliefen noch ein wenig oder spielten Karten, als am Nachmittag dann unser Flug zurück nach München ging. Während des Flugs bekamen wir alle ein Schuh-Auszieh-Verbot, ich glaube man kann sich denken warum. Die Deutsche Bahn war in München allerdings nicht sehr gnädig mit uns, denn es war -mal wieder- Stammstreckensperrung. Doch wir kamen alle gesund und munter wieder zurück, mit ganz vielen neuen und schönen Erfahrungen.
Vielen Dank an Nils für das Schreiben dieses Artikels.