Als wir uns am Freitag, den 13. Dezember 2024 nachmittags trafen, war ich
persönlich sehr aufgeregt. Es ging los aufs Winterthing und obwohl ich wirklich schon
einige Jahre bei den Pfadis bin, war ich noch nie auf einem. Außerdem waren
ungewöhnlich viele Leute angemeldet. Während alle so langsam eintrudelten,
wurden schon das erste Mal Ninja gespielt und die ersten Runden gequatscht.
Anschließend ging es endlich los. Wir nahmen die S8 und stiegen, lasst mich lügen,
ich glaube am Ostbahnhof um und irgendwann später nochmal, um irgendwie zum
Obermeierhof zu gelangen, wo wir das Wochenende mit den Stämmen Bären,
Cosuaneten und dem der Jakob Fugger verbringen wollten. Insgesamt ist die
Zugfahrt ziemlich glatt verlaufen und auch der anschließende Fußmarsch ging gut.
Als wir ankamen, wurde uns eröffnet, dass man uns liebevoll ins zusätzliche extra-
Haus nebendran gepackt hatte, worüber wir zwar im ersten Moment nicht sonderlich
glücklich waren, aber was will man machen?! Wir arrangierten uns so, dass die
Jüngeren, also die Wölflinge und die kleineren Sipplinge unten schliefen, während
die Sippe Kolibri und die Leitungen oben Quartier bezogen. Bis alle ihre Betten
bezogen, sich umgeschaut und angekommen waren, verging einige Zeit, deshalb
freuten wir uns anschließend umso mehr über unser Abendessen, unsere Brotzeiten,
und die lieben Cosis sind so motiviert gewesen, noch Griesbrei mit allen möglichen
Toppings vorzubereiten, was uns zwar überraschte, aber worüber sich definitiv
niemand beklagte. Bekanntermaßen gilt bei den Pfadfindern ja immer: Essen ist im
allgemeinen gut, und wenns viel Essen gibt, dann ist gleich noch viel besser ��! Der
restliche Abend verlief dann relativ ereignislos. Die Wölflinge wurden irgendwann zu
Bettruhe befreiwilligt und im Esszimmer wurden noch Karten gespielt, man durfte
sich aber ziemlich selbst beschäftigen. War auf jeden Fall sehr interessant, weil sich
so etwas ja immer hervorragend eignet, um Kontakte zu knüpfen und sich auch mal
mit „neuen“ Leuten zu unterhalten. Irgendwann so um 24 Uhr habe ich mich dann
motiviert verabschiedet, um nochmal für mein Halstuch zu lernen, für das ich mich
absolut noch nicht vorbereitet fühlte, aber wie sich im Nachhinein zeigte, wurden die
letzten Runden Werwolf morgens so zwischen 4 und 5 Uhr beendet.
Am nächsten Morgen wurde dann geweckt und es zeigte sich schnell, dass der erste
Pain des Tages sein würde, alle durch die nur zwei vorhandenen Badezimmer zu
prügeln, bevor es Frühstück gab. Hungrig begaben wir uns wieder ins Haupthaus
und freuten uns aufs Essen. Danach wurde bekanntgegeben, dass alle, die wollten
und auch die, die nicht wollten, am Programm teilnehmen sollten. Äh. Programm?
Nein, ich meinte natürlich, uns wurde eröffnet, dass der Oberwichtel der
weihnachtlichen Geschenkemanufaktur entführt worden war. Das ging natürlich gar
nicht, denn ohne den Weihnachtswichtel läuft nichts und wenn ihn niemand finden
würde, würde es an Weihnachten keine Geschenke geben!! Was für eine
Katastrophe! Mit Feuereifer machten wir uns also daran, die möglichen Täter zu
befragen. Gar nicht so leicht, denn vorher mussten immer noch lustige Aufgaben
gelöst werden. Der Weihnachtsmann wollte zum Beispiel, dass alle mal eine Runde
Pantomime spielen und beim Rentier sollte man in Zweierteams einen kleinen
Parcours durchlaufen. Letztendlich verrieten sie uns aber doch alle ihre Motive. So
zog sich der Tag hin, während alle damit beschäftigt waren, endlich den Oberwichtel
wieder zu finden. Dazwischen gab es noch Mittagessen und als sich der Tag dem
Abend neigte, mussten noch die ganzen Halstuchprüfungen absolviert werden. Ich
war übrigens auch darunter ��… aufregende Angelegenheit, aber ich möchte hier
nicht zu viel verraten, immerhin sollte jeder diese besondere Experience selbst
erleben. Nach dem Abend brachen alle Halstuchträger und -erhalter zum Thing auf,
wohingegen am Obermeierhof schon der Singeabend vorbereitet wurde. Dort hatten
wir dann einiges zu tun, weil die Cosis seit über einem Jahr kein Thing mehr
abgehalten haben und dementsprechend viele Halstücher zu vergeben hatten. Ein
definitiv magischer Moment mit so vielen Menschen, aber auch hier nicht zu viele
Details, um den Zauber nicht kaputt zu machen. Bei unserer Wiederkehr waren
meine Mitsipplinge und ich dann erst einmal sehr fröhlich gestimmt und ich absolut
erleichtert. Bei uns hatten nun auch die letzten Sipplinge ihre blau-gelben Halstücher
bekommen, was uns nun zu einer Sippe bestehend aus Leitern machte. Es wurden
also Fotos geknipst und ordentlich gefeiert, bis wir uns zu den anderen in den
Essensraum gesellten, der nun sehr schön und voller Kerzen gestaltet war.
Außerdem hatten wir alle unsere neuen Liederbücher erhalten, was diesen
Singeabend natürlich auch nochmal besonderer machte. Der einzig negative Aspekt
war, dass es aufgrund der vielen Leute sehr schnell sehr warm und sehr stickig
wurde, aber davon haben wir uns nicht stören lassen. Es ist schon immer
beeindruckend, wie viel schöner so ein Abend wird, wenn viel mehr Leute mitsingen
und was das auch für einen Einfluss auf die Gesamtstimmung hat. Um 23 Uhr
brachten dann alle Meutenführungen ihre Kids liebevoll ins Bett (und ich hab mich
gefreut. Ohne Mika hatte ich eeeeendlich genug Platz, um mich zumindest mal ein
bisschen gemütlicher hinzusetzen). Insgesamt war ich Teil des Ganzen bis etwa 1
Uhr, fiel danach aber wegen der ganzen Aufregung auch wieder todmüde ins Bett.
Nach einer erneuten Weckattacke am Sonntagmorgen hieß es vor allem: Packen,
putzen, zusammenräumen. Stunden verbrachten wir mit Abbeziehen, fegen,
Eingangsbereiche reinigen und wischen und selbstverständlich mit
Chaosbeseitigung. Als all das endlich durch war, beendeten wir das diesjährige
Winterthing und jeder sollte sich noch schnell ein Essenspäckchen mitnehmen, bevor
wir losliefen, um hoffentlich noch den früheren Zug zu erwischen. Spoiler alert: das
war nicht mehr der Fall. Er ist uns straight vor der Nase weggefahren ☹… Also saßen
wir dann da an der viel zu kleinen Haltestelle bei eisigem Wind etwa eine Stunde
rum. War ne ranzige Angelegenheit und alle danach total durchgefroren, aber was
will man machen. Die Züge Richtung München waren, wenig überraschend, ziemlich
voll, was die Platzsuche deutlich erschwerte, aber immerhin wars wieder wärmer.
Bald kamen wir in Germering an und damit endete unser Winterthing und damit ein
Wochenende, was ich bestimmt nicht so bald vergessen werde!